23. September 2023, Auf dem Herrnhuter Skulpturenpfad, mittellang, 7 km
Wenn von Herrnhut die Rede ist, dann leuchten bei allen Weihnachtsbegeisterten die Augen, weil sie an die wunderschönen Herrnhuter Sterne denken. Aber Herrnhut hat nicht nur den Stern zu bieten, sondern auch eine außergewöhnliche Geschichte, nämlich die der Herrnhuter Brüdergemeine.
Die Herrnhuter Brüdergemeine ist eine kleine, selbstständige und weltweit verbreitete evangelische Kirche. Sie hat ihre Wurzeln in der vor über 500 Jahren aus der tschechischen früh-reformatorischen Hussiten-Bewegung entstandenen „Kirche der böhmischen Brüder“ und wurde 1722 durch Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf in Herrnhut neu gegründet. Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen hatten sich zusammengefunden, um getreu ihres Glaubens und ungeachtet ihres sozialen Standes in geschwisterlicher Verbundenheit miteinander zu arbeiten und zu leben.
Ich gehe zur Touristinfo und hole für unsere Wandergruppe den Schlüssel zum Hutbergaltan. Dieser Aussichtsturm auf dem Hutberg ist das Wahrzeichen und Wappen von Herrnhut und wurde bereits 1790 in seiner heutigen Form errichtet. Vom Aussichtsturm hatten wir eine wunderbare Rundumsicht in das Lausitzer Land und auf Herrnhut. Danach liefen wir über den Gottesacker. Der »Gottesacker« ist eine barocke Parkanlage am Fuße des Hutbergs, die seit 1730 Begräbnisplatz der Herrnhuter Brüdergemeine ist.
Die erste Beerdigung auf dem Herrnhuter Hutberg fand am 24. November 1730 statt, als das halbjährige Kind Hans Beyer begraben wurde. Die Bezeichnung »Gottesacker« spiegelt den Glauben der Gemeinde wider, dass die Verstorbenen, wie in einen Acker gesät, auf den Tag der Auferstehung warten. Der Herrnhuter Gottesacker gilt als Kulturdenkmal von überregionaler Bedeutung, wurden doch nach seinem Vorbild Begräbnisplätze der Brüdergemeine in aller Welt angelegt.
Beeindruckt von so viel Geschichte wanderten wir danach zum Skulpturenpfad.
Dieser wurden entlang eines in schöner Landschaft gelegenen Wanderweges an 16 Stationen Kunstwerke zu christlichen Themen gezeigt. Es sind zwar christliche Themen, die aber Jedermann beeindrucken und nachdenklich machen. Eine beeindruckende Skulptur ist „Der Streit“. Diese Skulptur ist in 3 Phasen dargestellt. In der ersten Phase schreien sich die Kontrahenten an (Bild), In der zweiten Phase wenden diese sich den Rücken zu, reden nicht mehr miteinander. In der dritten Phase sind beide ratlos und resigniert (Bild).
Was hat der Streit nun beiden gebracht? Tiefbeeindruck schreiten wir von Skulptur zu Skulptur und jeder macht sich so seine Gedanken. Unsere Wanderung findet ihren Abschluss in der Gaststätte „Eulkretscham“, wo wir das Gesehene noch einmal Revue passieren lassen.
Ich bedanke mich bei Martina, Matthias, Jutta, Edith, Helga, Brigitte, Martina, Hans-Jochen, Siegmar, Volker, Anneli, Diana, Regina, Paula, Ingrid, Hannelore, Bärbel und ihre 2 Enkel. Ich hoffe, ich konnte euch mit dieser Wanderung überraschen, eure Rosalinde